Luftrettung, Hundestaffel und Wasserdrohne: Es gab viel zu sehen auf der Blaulichtmeile der (Kinder-)Feuerwehr Schnaittenbach am Samstag. Der Spaß und das Miteinander standen im Vordergrund – aber es war auch eine Leistungsschau.
Der Blaulichttag bei der Schnaittenbacher Feuerwehr am Samstag stand ganz im Zeichen ihrer jüngsten Mitglieder, der „Schnoittnbecker Löschbande“. Die Kinderfeuerwehr hatte sich mächtig ins Zeug gelegt und wesentlichen Anteil am Gelingen der Veranstaltung. Die Sechs- bis Zwölfjährigen hatten viele Ideen mit eingebracht und fleißig geübt, wie Christian Leißl, einer der Leiter der Kindergruppe, anerkennend feststellte.
Auf dem Gelände neben dem Feuerwehrhaus gab es beim Blaulichttag für die Besucher viel zu sehen – und auch zum Mitmachen: Zahlreiche Blaulichtorganisationen, Polizei, Wasserwacht, Bergwacht, Technisches Hilfswerk (THW) und natürlich mehrere Feuerwehren hatten ihre Ausrüstung mitgebracht. Man konnte sie aus nächster Nähe betrachten oder auch selbst in die Hand nehmen. Im halbstündlichen Wechsel präsentierten die Einsatzkräfte spannende Vorführungen, die die Vielseitigkeit der Feuerwehr und der anderen Organisationen aufzeigten.
Trümmersuche mit Hund
Neben zahlreichen Feuerwehrfahrzeugen mit Spezialausstattungen war das THW stark vertreten. Der Sulzbach-Rosenberger Ortsverband stellte mit der Rettungshundestaffel Elemente seiner Ausbildung bei der Flächen- oder Trümmersuche vor: Hier sind Hunde nach wie vor unverzichtbar. Ein topmodernes Lasergerät führte der Amberger Ortsverband vor. Das Laserüberwachungssystem dient dem Schutz der Einsatzkräfte, zum Beispiel bei der Personensuche und bei Arbeiten in einsturzgefährdeten Häusern, etwa nach einem Brand. Es erkennt Bewegungen von mehr als zwei Millimetern und löst bei Bedarf Alarm aus.
Die Amberger Bergwacht zeigte, dass sie nicht nur im alpinen Gelände, sondern auch in hügeligem, schwer zugänglichem Gebiet eingesetzt werden kann. Ein Luftretter bereitete mit einem weiteren Helfer eine verletzte Person für den Abtransport mit einem Hubschrauber vor. Da der Helikopter für diese Übung nicht zur Verfügung stand, bot die Bundeswehr ihre Hilfe an: Ein schweres Kranfahrzeug mit hoch ausgefahrenem Ausleger vom Versorgungsbataillon 4 aus Roding übernahm diesen Part und simulierte das „Winschen“, das Hochziehen am Seil. Der Luftretter der Bergwacht schwebte mit der verletzten Person, sicher verpackt im Bergrettungssack, in die Höhe. Schnelle Hilfe bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen demonstrierte die Schnaittenbacher Feuerwehr mit Unterstützung eines Helfers vor Ort (First Responder) von der Freudenberger Feuerwehr.
Kinder zeigen, was sie können
Im Mittelpunkt des Tages stand der jüngste Feuerwehrnachwuchs, die Kinderfeuerwehr. Kräftig kurbeln mussten die Jungen an einer alten Feuerwehr-Handsirene. Mit ihrem lautstarken Geheul kündigten sie die einzelnen Vorführungen an. Vor deren Beginn setzten die Kinder Notrufe an die Rettungsleitstelle ab, um die Zuschauer auf die kommenden Aktionen vorzubereiten.
Ihren großen Auftritt hatte die Löschbande bei einer kindgerechten Löschübung. Nach zügigem Ausrollen der Schläuche, Aufbau einer Verteilung und Verlegen der Schlauchleitungen für mehrere Löschtrupps kam bald das entscheidende Kommando: „Wasser marsch“. Für ihre Präsentation ernteten die angehenden Feuerwehrler viel Beifall von der großen Zuschauerkulisse. Der starke Nachwuchs aus den eigenen Reihen, mit 36 Kindern und 22 Jugendlichen, lässt die Schnaittenbacher Feuerwehr zuversichtlich in die Zukunft blicken.